Das Konzept eines göttlichen Zeitplans spiegelt die Vision wider, dass sich die Taten und Leistungen des Herrn im Rahmen einer vorherbestimmten, aber gleichzeitig aktiv verwirklichten göttlichen Vorsehung entfalten. Nach diesem Verständnis hat Gott von Anfang an ein bestimmtes Schema (Zeitplan) aufgestellt, in dem jedes Ereignis und jede Manifestation der Natur aus dem potentiellen Zustand in den tatsächlichen Zustand zu seiner Zeit gebracht wird. Gleichzeitig ist der göttliche Plan keine mechanische Vorherbestimmung: Er verwirklicht sich durch das Zusammenwirken mehrerer Kräfte, unter denen das persönliche Prinzip und die Freiheit des Menschen hervorstechen. Wie es in einer Quelle heißt, »ist die Geschichte eine Wahl, sie ist eine persönliche Begegnung des Menschen mit Gott. Was Gott für die Welt will, kann der Mensch aus freiem Willen annehmen oder ablehnen« (Quelle: 1418_7089.txt). Das heißt, obwohl ein Zeitplan festgelegt ist, hängt der Verlauf der Ereignisse davon ab, ob eine Person damit einverstanden ist, in Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen zu handeln.
Christus hat nicht die einfache Bitte um Vergebung betont, denn die wahre Kraft liegt gerade im Akt der Vergebung, der die Seele befreit und den Menschen verwandelt. Sein Beispiel am Kreuz, als er am Rande des Todes zum Vater betete, um seinen Peinigern zu vergeben, zeigt, dass Vergebung nicht nur eine verbale Bitte sein sollte, sondern eine bereits verwirklichte Handlung, durch die der Mensch von der Last der bösen Gefühle, des Grolls und der inneren Zwietracht befreit wird. Diese Vergebung, die wir den anderen schenkt, bringt uns nicht nur der Gnade Gottes näher, sondern reinigt auch unser Herz von Groll und Bosheit, was uns befähigt, Gottes Vergebung anzunehmen.
Die Lehre Christi über die Vergebung von Gewalt und Worten, die die Wahrheit verzerren, verlangt von Seiten des Gläubigen eine radikale Bereitschaft, auch unter den schwierigsten Umständen die Kränkungen loszulassen. Christus selbst, der ein Opfer von Grausamkeit und Ungerechtigkeit war, sandte ein Wort der Vergebung an seine Peiniger, denn er verstand, dass ihre Taten aus Unkenntnis des Wesens ihrer Taten herrührten. Dies zeigt sich zum Beispiel an der folgenden Passage aus 781_3904.txt:
Das Paradoxe an der Feier des Sonntags der Vergebung besteht darin, dass dieser Feiertag nicht einem bestimmten materiellen Ereignis gewidmet ist, sondern einem geistlichen Zustand, der, wie es scheint, in der konkreten Realität fast nicht existiert. Auf der einen Seite symbolisiert der Sonntag der Vergebung die Reinigung der Seele, die Erneuerung der persönlichen und sozialen Beziehungen, und auf der anderen Seite markiert er einen Zustand, der keiner materiellen Form entspricht. Mit anderen Worten, wir zielen auf etwas ab, das nicht wirklich eine solide, physische Basis hat, aber eine große spirituelle Bedeutung hat. Das ist das Paradoxe: Der Feiertag feiert die Errungenschaft von etwas, das von Natur aus vergänglich, fast illusorisch, aber gleichzeitig äußerst wünschenswert und wichtig für die spirituelle Entwicklung ist.
Die Idee, eine ideale Gesellschaft zu schaffen, die "Land des Paradieses" oder "das Reich Gottes" genannt wird, hat eine doppelte Bedeutung, die als religiöses und mythologisches Bild einer höheren, göttlichen Ordnung und gleichzeitig als utopische Vorstellung von sozialer Ordnung auf Erden gelesen werden kann.
Welche Bedeutung hat das Konzept eines göttlichen Zeitplans im Zusammenhang mit dem Verständnis der Werke und Errungenschaften des Herrn?
Warum konzentrierte sich Christus nicht darauf, um Vergebung zu bitten, sondern auf den Akt der Vergebung selbst, und wie sollte dies in die Praxis umgesetzt werden?
Wie ist die Notwendigkeit zu verstehen, der Gewalt und den Menschen, deren Worte nicht die Wahrheit widerspiegeln, unter Berücksichtigung der Lehre Christi zu vergeben?
Was ist das Paradox daran, dass die Feier des Sonntags der Vergebung ein Feiertag für etwas ist, das fast nicht existiert, aber dennoch wünschenswert ist?
Wie können wir die Idee interpretieren, eine ideale Gesellschaft zu schaffen, die "Land des Paradieses" oder "Reich Gottes" genannt wird, und was bedeutet das wirklich?
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