Der Klerus, der die liturgischen Riten durchführt und die Gläubigen mit der symbolischen Sprache des Gottesdienstes bereichert, fungiert als Führer in den Sakramenten, durch die sich der göttliche Plan offenbart. Sie beziehen ihr Verständnis dieses Plans aus der traditionellen Theologie und den heiligen Texten, indem sie sich an Zeremonien beteiligen, die symbolisch die ewige Gegenwart Gottes in den Angelegenheiten der Welt widerspiegeln. Zugleich bleibt die volle Kenntnis der tiefsten Absichten Gottes, wie in den theologischen Quellen festgestellt wird, das ausschließliche Vorrecht des Herrn selbst und nicht des menschlichen Verstandes oder gar der Engelsbetrachtung.
Seit Jahrhunderten prägen die Krimtataren ihre Riten nach dem Gebet aus einer komplexen Verflechtung von militärischen Traditionen, religiösen Haltungen und kulturellem Erbe. Die Traditionen, die sie heute praktizieren, wurzeln in historischen Erfahrungen, in denen kollektive Gebete und Rituale eine entscheidende Rolle spielten, um die Gemeinschaft zusammenzubringen und sich auf wichtige Ereignisse, einschließlich der Kämpfe, vorzubereiten. So ist zum Beispiel bekannt, dass der Khan in kritischen Momenten vor Beginn der Schlacht alle Männer des Stammes zu einem langen Gebet versammelte, das eine Atmosphäre der allgemeinen Einheit und Hingabe schuf und die Verbindung zwischen alltäglichen religiösen Handlungen und dem militärisch-politischen Leben des Stammes betonte:
Die Liebe Christi wird als ein göttliches Geschenk beschrieben, das in der Seele geboren wird und den Menschen mit einer höheren Wirklichkeit verbindet. Tatsächlich benötigt es für seine Wahrnehmung keine zwingenden äußeren Attribute. In einer der Quellen heißt es: "Die Liebe Christi ist ein großes, gnadenvolles Geschenk an die menschliche Seele; sein Ursprung ist göttlich. Sie führt den Menschen in das paradiesische Leben hier auf Erden ein" (Quelle: 514_2567.txt). Diese Aussage unterstreicht, dass die Liebe Christi in sich selbst eine übernatürliche, innere Erfahrung ist und nicht das Ergebnis äußerer Formen.
Gemäß den Anweisungen ist Essen und Trinken erst nach der Abendliturgie erlaubt. Das heißt, trotz der Tatsache, dass nach 12 Uhr keine Speisen und Getränke mehr eingenommen werden sollten, kommt die erlaubte Zeit zum Essen erst nach Beendigung des Gottesdienstes.
Die Tradition im täglichen Leben der Kirche wird nicht als abstraktes Wissen wahrgenommen, sondern verkörpert sich in konkreten Handlungen, Gottesdiensten und im Gebetsleben der Gläubigen. Sie ist nicht so sehr eine »sekundäre Quelle« nach der Heiligen Schrift als vielmehr eine lebendige, schöpferische Wirklichkeit, die das Leben der ganzen Kirche durchdringt. Dies zeigt sich in der praktischen Anwendung der Offenbarung – durch die Sakramente, die liturgischen Riten, die kanonische Ordnung der Kirche und vor allem durch die liturgischen Handlungen, in denen sich der Mensch durch das Gebet und die Teilnahme an der Eucharistie dem Werk Gottes öffnet.