Ewiges Leben als Motivation zur geistigen Vollendung
In der heutigen Welt spielen Vorstellungen von himmlischer Belohnung und ewiger Strafe eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung des Glaubens an Selbstmord und Lebensrettung. Die christliche Lehre, die die Unsterblichkeit der Seele hervorhebt, schafft einen mächtigen Anstoß nicht nur zur Bewältigung des irdischen Leids, sondern auch zu einem aktiven Streben nach geistiger Entwicklung und sittlicher Tätigkeit. Die Vorstellung, dass das Leben einen ewigen Sinn hat, inspiriert einen Menschen, nicht aufzugeben, was er begonnen hat, sondern für die Möglichkeit zu kämpfen, im Jenseits einen Zustand wahrer Glückseligkeit zu erreichen. So wird der Selbstmord nicht als eine Möglichkeit wahrgenommen, den Schmerz loszuwerden, sondern als ein Entzug des Geschenks der ewigen Gemeinschaft mit dem Göttlichen, wo jede gute Tat und jede Anstrengung, die Persönlichkeit zu verbessern, ihren Lohn erhält. Diese Sichtweise verwandelt die Herausforderungen des Lebens in einen Weg voller Sinn und Verantwortung und ermutigt eine Person, jeden Moment zu schätzen und nach einer höheren Lebensweise zu streben.
Wie wirkt sich die Frage nach der Existenz von Himmel und Hölle auf die Wahrnehmung von Selbstmord und religiöser Weltanschauung aus?
Die Antwort auf die Frage zeigt, dass die Idee des ewigen Lebens (himmlische Glückseligkeit) und dementsprechend der ewigen Strafe (Hölle) eine entscheidende Rolle bei der Bildung eines religiösen Weltbildes in Bezug auf den Suizid spielt. Einerseits schafft die christliche Lehre, die auf der Idee der Unsterblichkeit jedes Menschen und der Verheißung des ewigen himmlischen Lebens beruht, einen starken moralischen Anreiz, das Leben zu bewahren und nach geistlicher Vollkommenheit zu streben. Nach dieser Logik wird der Selbstmord nicht nur als Beendigung des irdischen Leidens angesehen, sondern auch als Ablehnung der Möglichkeit, ewigen Lohn zu erlangen, was ihn zu einer Erfahrung der Sünde und des geistlichen Verlusts macht.
In einer Passage heißt es beispielsweise:
"Aber darüber hinaus gründet sich die christliche Lehre auf die Idee der Unsterblichkeit eines jeden Menschen und auf die Idee des ewigen himmlischen Lebens, wo das wahre Reich Gottes kommen wird und wo für die Gerechten alle Krankheiten und Leiden durch himmlische Seligkeit ersetzt werden. Der Gedanke an dieses himmlische Leben, in dem jeder nach seinen irdischen Verdiensten belohnt wird, gibt wirklich einen neuen und großen Anstoß zur sittlichen Tätigkeit zum Wohle anderer und zur eigenen Bildung. [...] Die Idee der Unsterblichkeit eines jeden Menschen, verbunden mit einem lebendigen Glauben an einen persönlichen Gott, der einen starken Drang zu ständiger Tätigkeit in sich birgt, ist gleichzeitig das beste moralische Heilmittel gegen den Selbstmord. Jeder Selbstmordversuch muss vernichtet werden angesichts der Vorstellung, dass der Selbstmord nicht nur den menschlichen Körper, sondern auch den unsterblichen, individuellen Geist zerstört