- 27.06.2025
Offenheit und kleine Schritte: Gemeinsam stärker durch Unsicherheit
Jeder Mensch braucht Schutz – das ist die Grundlage, auf der unser Sicherheitsgefühl in dieser Welt aufbaut. Das Gefühl von Geborgenheit ist besonders wichtig, wenn wir uns wegen unseres eigenen Körpers sorgen: Wenn man zum Beispiel Angst vor Übelkeit oder Erbrechen hat, kann diese Furcht den gewohnten Lebensrhythmus ernsthaft beeinträchtigen. Es fühlt sich an, als ob einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird, und jeder neue Morgen beginnt nicht mit Freude, sondern mit Angst. Das ist nicht einfach nur Unbehagen – es ist ein ständiges Spannungsgefühl, bei dem es schwerfällt, sich sowohl zu Hause als auch bei der Arbeit und sogar unter Freunden oder in öffentlichen Verkehrsmitteln sicher zu fühlen.
Es ist ganz natürlich – für uns alle ist es wichtig, unseren eigenen Wert zu spüren, gebraucht zu werden und Teil von etwas Größerem zu sein. Wir bauen unser Selbstwertgefühl auf sozialen, beruflichen und familiären Rollen auf, die uns in der Regel ein Gefühl der Zufriedenheit geben. Arbeit, kreatives Schaffen, andere zu unterstützen, einfach „da zu sein“ – all das stärkt das Gefühl der eigenen Bedeutung. Wenn eine gewohnte Tätigkeit unmöglich wird – beispielsweise durch Krankheit, Behinderung oder Veränderungen im Leben – kann dies verwirren und einen Sturm von Emotionen auslösen: von Ratlosigkeit und dem Gefühl, sich selbst zu verlieren, bis hin zu Wut auf die Umstände („Sie sollten doch lieber ranklotzen …“ – ein Vorwurf, in dem mehr Schmerz als Kritik steckt).
Das Bedürfnis nach Schutz war und bleibt eines der wichtigsten für jeden Menschen – sei es der Wunsch nach einem soliden Dach über dem Kopf, der Gewissheit, dass der Kühlschrank nicht leer wird, oder einfach das Gefühl, eine vertraute Schulter an seiner Seite zu haben. Dieses grundlegende Streben nach Sicherheit umfasst nicht nur körperliche Geborgenheit, sondern auch seelische Ruhe. Für uns alle ist es wichtig, sicher zu sein, dass der morgige Tag keine unangenehmen Überraschungen bereithält und dass wir in einer schwierigen Situation genügend Kräfte und Ressourcen finden, um damit umzugehen.
Wir alle haben ein tief verwurzeltes, grundlegendes Bedürfnis danach, uns sicher zu fühlen – nicht nur vor körperlichem Schaden, sondern auch vor emotionaler Erschöpfung. Genau dieses Sicherheitsgefühl erlaubt es uns, wir selbst zu sein, ohne Angst, unsere Sorgen nach außen zu tragen, und uns nach Rückschlägen wieder zu erholen, während wir unseren inneren Kern bewahren. Das Bedürfnis nach emotionaler Stabilität ist genauso wichtig wie Nahrung und Ruhe; eben dieses Gefühl lässt uns am Ende eines langen Tages aufatmen und sagen: „Ich habe es geschafft“, selbst wenn es nur für uns selbst ist.
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