In Momenten schicksalhafter seelischer Anspannung, vor allem im Angesicht des Todes, prallen zwei gegensätzliche Bilder menschlicher Wahrnehmung aufeinander. Einerseits kann vom Standpunkt des materialistischen Ansatzes aus davon ausgegangen werden, dass die physiologische Ermüdung des Gehirns dazu führt, dass selbst die hellsten und tiefsten Gedanken keine Zeit haben, sich zu erheben, was in einer kritischen Periode den Primat der körperlichen Schwäche hervorruft. Auf der anderen Seite kann der emotionale Sturm, der die Seele verschlingt, ein überwältigendes Gefühl der Demut, der Verzweiflung und der grausamen Selbstbeobachtung hervorrufen, in dem die Sorge um die eigenen Unzulänglichkeiten und Sünden zu einer lebendigen und schmerzhaften Realität wird. Nicht minder erstaunlich ist das Phänomen, wenn das gesamte Leben eines Menschen in einem Augenblick im Kopf aufblitzt und ihm die Möglichkeit gibt, seinen Lebensweg mit unvorstellbarer Klarheit und Tiefe zu sehen. Diese gegensätzlichen Erfahrungen zeigen, wie komplex und facettenreich die menschliche Innenwelt im Moment des drohenden Bewusstseinsverlustes ist. Im Angesicht des Endes verschmelzen sowohl körperliche Einschränkungen als auch intensive emotionale Zustände zu einem einzigen Ganzen und erinnern uns an die Zerbrechlichkeit und den Wert jedes Augenblicks der Existenz.
Welche Gedanken können einem Menschen in Momenten starker seelischer Anspannung oder sogar in den Augenblicken vor dem Tod kommen?
In Momenten starker psychischer Anspannung und besonders im Angesicht des Todes können die beschriebenen Gedanken äußerst widersprüchlich und dramatisch sein. Einerseits kann man nach der Argumentation im Text aus der Akte 1486_7426.txt (Seite 2760) vom Standpunkt des materialistischen Ansatzes aus davon ausgehen, dass in den letzten Minuten die Gehirntätigkeit so erschöpft ist, dass selbst brillante Gedanken nicht mehr aufkommen können. Das heißt, der körperliche Verfall geistiger Prozesse lässt im kritischsten Moment wenig Raum für kreative oder tiefe Reflexion.