Das Licht, das wir in uns selbst suchen
Es war einmal eine junge Frau namens Celeste in einer kleinen Stadt mit drei Straßen und einem einzigen Brunnen (er machte so viel Lärm, als würde er sich der ganzen Welt ankündigen). In ihrer Seele quälten sie Widersprüche: Einerseits sehnte sie sich nach Unabhängigkeit, andererseits sehnte sie sich nach der Anerkennung jedes Passanten. Sie sagte allen: "Ich brauche deinen Rat gar nicht", aber hinten in ihrer Tasche versteckte sie ein helles Schild: "Wie ich, bitte!"Abends kehrte Celeste in ihr winziges Haus zurück und stand vor einer Glasschüssel mit einem Goldfisch namens Herkules und flehte sie leise an, ihre Wichtigkeit zu bekräftigen. Aber das Wasser blieb regungslos, und der Fisch starrte ihn schweigend an, als ob die ganze Welt auf einmal alle Kommentare ausgeschaltet hätte. In ihrer Verzweiflung sagte sich Celeste immer wieder, dass die Urteile anderer Menschen nur anderen gehörten und nicht zu ihrer Last werden sollten.Celeste beschloss, ihre Gefühle ein für alle Mal zu ordnen und veranstaltete eine echte Show direkt in ihrem Garten. Sie hängte bunte Girlanden an den Zaun, bereitete eine Konfettikanone für den perfekten glanzvollen Abschluss vor und hisste ein hohes Banner mit der stolzen Aufschrift: "Heute höre ich offiziell auf, mich von der Meinung anderer Leute abhängig zu machen!"Doch statt eines triumphierenden Beifallstosens breitete sich eine peinliche Stille über den Hof aus. Sogar der Brunnen schien in erstaunter Stille zu verstummen. Die Stille wurde von einem einsamen Husten durchdrungen, das wie ein Pfiff pfiff. Celeste konnte sich nicht mehr zurückhalten: "Na ja, irgendjemand – zumindest jemand – sagt mir, dass ich das alles nicht umsonst angefangen habe!"Ein kleiner Hund sprang aus dem Schatten im Hof hervor, wedelte fröhlich mit dem Schwanz und war mit demselben Neonband geschmückt, das Celeste trug. Das Publikum schnappte nach Luft, und dann sprach der Hund auf sehr menschliche Weise: "Sie suchen verzweifelt nach einer Laterne im Garten eines anderen, obwohl Sie einen luxuriösen Kronleuchter zu Hause haben." Celeste erstarrte in ihren Spuren, und die Gruppe lehnte sich näher heran, vor einem Moment noch still, aber jetzt waren alle gespannt, was als nächstes passieren würde.Plötzlich erkannte Celeste, dass sie bei ihrer Jagd nach Likes und Applaus nur versuchte, das zu finden, was sie schon immer in ihrem Herzen getragen hatte. In diesem Augenblick riss ein unsichtbarer Faden in ihrem Inneren, und eine große Erleichterung überkam sie, als ob eine schwere Krone von ihrem Haupte genommen worden wäre. Sie blickte in die Menge, und das angespannte Lächeln verschwand von ihrem Gesicht: "Danke, dass Sie gekommen sind. Aber jetzt weiß ich, dass mein eigenes Licht ausreicht." Applaus brach aus, aber das spielte keine Rolle.Der Hund wedelte stolz mit dem Schwanz, verschwand in der Dunkelheit und trug ein Neonband mit sich (es wurde gemunkelt, dass er später einen Modeblog über Selbstwertgefühl betrieb). Und Céleste kehrte in ihr gewohntes Leben zurück, nur dass sich jetzt alles verändert zu haben schien: Die Tage schienen heller zu sein, und sie musste sich nicht mehr an die Erwartungen anderer anpassen. Sie schätzte immer noch die freundlichen Worte ihrer Freunde, aber jetzt wusste sie, dass ihr Selbstvertrauen nicht von der Meinung anderer abhing. So widmete sie sich fröhlich ihrer Lieblingsbeschäftigung: lustige Memes auf Handtücher zu sticken und leise darüber zu lachen, wie seltsam es einst war, dem Erkennen nachzujagen, wenn in ihr immer das eigene Licht brannte.